Mit Aufschwung in die Pause [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 9. Runde]
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Mit Aufschwung in die Pause [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 9. Runde]

Die Zahlen zeigen: der Bundesliga gelingt ein ganz guter Abschluss, weiter geht es dann erst in knapp zwei Wochen.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Die 9. Runde ist gespielt, es folgt: eine Pause. Nach einer eher enttäuschenden Zahlen in der Vorwoche haben sich bei der vorerst letzten Gelegenheit dann doch noch recht viele Fans für einen Stadionbesuch entschieden, in den nächsten Tagen rückt ja das Nationalteam in den Mittelpunkt. 43.803 Zuschauer:innen waren bei den sechs Spielen dabei, das ist der zweitbeste Wert nach der 7. Runde.

 

Leicht enttäuscht vom WAC

Die Zuschauer:innenzahlen des Wolfsberger AC werfen Fragen auf: nachdem es inzwischen auf dem Platz wieder gut läuft, landet der bisher niedrigste Wert der Saison in der Statistik. Gut, Hartberg ist derzeit nicht der attraktivste Gegner, mit Blick auf die vergangene Saison waren aber auch viele Topspiele nicht gut besucht. Auf die Duelle mit Hartberg der Saison 2019/20 fehlen knapp 1.000 Fans. Die Auslastung der Lavanttal Arena bewegt sich im Bereich zwischen 30 Prozent und – im besten Fall – 50 Prozent Auslastung. Da sollte eigentlich mehr möglich sein.

In Altach dürfte man jetzt doch wieder im Abstiegskampf angekommen sein. Von einer wirklichen Euphorie rund um das Engagement von Miroslav Klose konnte – zumindest mit Blick auf die Zuschauer:innenzahlen – sowieso keine Rede sein, jetzt scheint man sich jedenfalls wieder dem Vorjahr anzunähern. Weniger als die 3.458 Fans am Samstag gegen Klagenfurt waren in der aktuellen Saison noch nicht in der Cashpoint Arena. An einem absoluten Tiefpunkt in 2021/22 waren noch 2.487 Fans im Stadion - ob alle davon auch ein zweites Katastrophenjahr durchstehen würden, wird man in Altach eher nicht auf die Probe stellen wollen.

 

Keine Überraschungen im Mittelfeld 

Der LASK war in der laufenden Saison zuhause noch ungeschlagen, das hat sich mit dem Spiel gegen die WSG Tirol geändert. 4.400 Fans waren dabei, das wirkt dem Anlass entsprechend - aus der WSG wird auf absehbare Zeit eher kein Publikumsmagnet. Das Stadion in Pasching war in der laufenden Saison immerhin schon mehrmals annähernd voll, am Wochenende blieben knapp 28 Prozent der Plätze leer.

Sturm Graz hat mit der deutlichen Pleite in Rotterdam am Donnerstag nicht unbedingt Werbung in eigener Sache gemacht, gut möglich, dass einigen Fans kurzfristig die Lust auf Fußball vergangen ist. Gegen den bisher sehr robusten Aufsteiger Austria Lustenau waren mit 8.800 Fans weniger Leute im Stadion als gegen Hartberg (vermarktet als „Duell um die Steiermark), auch gegen Midtjylland in der Conference League waren „nur“ knapp über 10.000 Fans dabei. Aber gut, Sturm bewegt sich trotzdem regelmäßig über dem Ligaschnitt  - insofern ist es Kritik auf vergleichsweise hohem Niveau.

 

Sonntagsspiele an der Spitze

Austria Wien hat in die Spur gefunden, Ried war den Wienern am Sonntag klar unterlegen. So gesehen war es ein schöner Nachmittag für 8.835 Fans in der Generali Arena. Bei Duellen zwischen "Veilchen" und "Wikingern" waren zuletzt vor zehn Jahren mehr Fans im Stadion als am vergangenen Wochenende, überhaupt darf sich die Austria bisher über sehr konstantes Interesse an den Heimspielen in Favoriten freuen. 

Red Bull Salzburg hatte zuhause eine Siegesserie von neun Spielen gegen Rapid zu verteidigen, die letzte Niederlage setzte es 2015. Letztendlich war das Spiel spannender als allgemein vermutet, auch die Kulisse war einem Topspiel der österreichischen Bundesliga entsprechend: 15.785 waren am Sonntag dabei. Für Heimspiele der Salzburger gegen Rapid liegt diese Zahl einigermaßen im Schnitt, vor fast exakt einem Jahr waren 1.500 Fans mehr im (damit ausverkauften) Stadion, 2018 dafür viertausend weniger.

Bitte warten

In der Bundesliga geht es erst ab dem 1. Oktober weiter. Mit den Duellen Salzburg gegen LASK und Austria Wien gegen Sturm Graz sollten es zumindest zwei Spiele über die 10.000er-Marke schaffen, dahinter folgen einige Wundertüten: die WSG empfängt Rapid, Altach gastiert in Ried, der WAC in Lustenau, Austria Klagenfurt muss nach Hartberg - an die Zahlen der 9. Runde wird man jedenfalls nicht herankommen. In den nächsten Tagen liegt der Fokus dann voll auf dem Nationalteam, bevor es hoffentlich mit neuem Elan in der Liga weitergeht.

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