Niederlande laufen weg, Russland kommt näher [Update zur Fünfjahreswertung]
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Niederlande laufen weg, Russland kommt näher [Update zur Fünfjahreswertung]

Die Europacupwoche brachte Red Bull Salzburgs Heimsieg, ein ärgerliches, weil spätes Remis des LASK und zwei eigentlich zu erwartende Niederlagen für Rapid und Sturm. Die Niederlande und Russland performten gut.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Von Georg Sander + +

 

Red Bull Salzburg elfert sich zur Führung, Lille konnte die Bullen in Wals-Siezenheim nicht schlagen. Nach zwei Jahren mit Hurrafußball legt es Matthias Jaissle pragmatisch an und kann sich nach zwei Spieltagen Hoffnungen auf das Champions League-Achtelfinale machen. Das war zuletzt so nicht der Fall und Leinen los können sie ja. Eher der Wurm drinnen ist beim LASK, ein spätes 1:1 gegen Maccabi Tel Aviv ist ärgerlich, auch aus Sicht der Fünfjahreswertung. Rapid wiederum muss ich in London West Ham geschlagen geben, ohnehin ein Streichresultat, wie die Niederlage von Sturm gegen Monaco an Spieltag eins. Apropos Blackies: Die haben in Hälfte zwei die Leinen los gelassen, brachten PSV ins Wanken, die Eindhovener Gäste waren aber schlichtweg cleverer. Sieht aus, als ob die Ilzer-Elf nach Jahren der Gruppenphasen-Absenz kräftig Lehrgeld zahlt. Das ergibt also einen Sieg, ein Remis und zwei Niederlagen:

 

Riesenschritt für die Niederlande

34,900 Punkte nach Spieltag eins, 36,500 jetzt, ein Plus von 1,6 - die Niederlande hatten einen nahezu perfekten zweiten Spieltag. Mit dem 2:0 gegen Besiktas bleibt Ajax in der Champions League makellos, nachdem auch der BVB den zweiten Sieg einfuhr, halten beide Teams bei sechs Punkten, die anderen bei null. Die Amsterdamer können sich das CL-Achtelfinale fast schon in den Kalender eintragen. PSV Eindhoven besiegte in der Europa League bekanntlich Sturm. In der Europa Conference League besiegte AZ die Tschechen aus Jablonec, Feyenoord bezwang Slavia Prag, nur Vitesse Arnheim verlor gegen Rennes. Interessantes Detail am Rande: PSV, AZ und Feyenoord haben allesamt vier Punkte.

 

Russland überholt Schottland

Für die Schotten gab es in der Europa League nichts zu holen. Celtic kam daheim gegen Leverkusen mit 0:4 unter die Räder, Bayer und Betis haben je sechs Punkte, die Glasgower werden sich mit der Stöger-Elf Ferencvaros um Rang drei und die Zwischenrunde in der ECL matchen. Ebenfalls null Punkte haben die Stadtrivalen. Die Rangers verloren nur 0:1, sind aber in der EL-Gruppe A ohne Punkte Letzter. Die Russen machten wiederum einen großen Schritt, der sie an den Schotten vorbeibringt. Zenit St. Petersburg vernaschte Malmö mit 4:0, liegt nun punktgleich mit Chelsea in der CL-Gruppe H. Spartak Moskau konnte überraschend in Neapel gewinnen, Lok Moskau wiederum verlor gegen Lazio. Vor dem zweiten Spieltag hatte Österreich 1,368 Punkte Vorsprung, nun nur noch 1,186. Und die Ukraine? Kiew verlor in München mit 0:5, Shakthar erreichte nach der Blamage gegen Tiraspol ein respektables 0:0 gegen Inter in Mailand, Luhansk bekam eine 0:3-Watsche von der Roma verpasst.

 

Aus vier mach zwei?

Die Bullen sind in einer verdammt guten Position, deutsche Teams liegen ihnen, nun geht es zwei Mal gegen Wolfsburg. Geht man davon aus, dass Sevilla gegen Lille beide Spiele insgesamt positiv gestaltet, können diese Duelle im Kampf um Platz zwei entscheidend sein. Für den LASK ist das späte 1:1 gegen Tel Aviv freilich ärgerlich, nach dem Auswärtssieg bei HJK geht es nun zwei Mal gegen Alashkert - das sind Pflichtsiege, um den Aufstiegsauftrag kommen die Athletiker trotz einiger Probleme in den letzten Wochen eigentlich nicht umhin. 

Bei Sturm war angesichts der Auslosung ohnehin wenig drinnen. Gegen Monaco, PSV und Real Sociedad wäre schon Platz drei eine Sensation. Dieser brächte wenigstens den Umstieg in die Zwischenrunde, den man bei einer Niederlage gegen die Spanier leider schon abhaken müsste. Rapid wiederum steht ebenfalls mit null Punkten da, Genk verlor daheim gegen Dinamo, insofern können die nächsten zwei Spiele gegen die Kroaten noch Chancen auf das Achtelfinale bringen.

Die Niederlande wiederum sind sehr gut dabei, Platz sieben ist wohl Stand heute außer Reichweite. Wie gefährlich die Russen von hinten kommend wirklich sind, wird sich weisen. Zenit müsste mit Juventus und Chelsea vor Malmö Rang drei und Europa League anpeilen können. Spartak ist in einer seltsamen Situation: Leicester und Napoli haben je einen Punkt, Tabellenführer ist Legia Warschau mit sechs Punkten. Lok wird mit den Gegnern Marseille, Lazio und Tabellenführer Lazio wohl kaum überwintern können.

Als Fazit bleibt: Nach zwei Spieltagen haben zwei rot-weiß-rote Teams gute Chancen auf Europacup 2022. Am ehesten könnte noch Rapid dazustoßen, da braucht es nun aber Siege.

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