Fünfjahreswertung: LASK und Rapid müssen liefern
In den nächsten beiden Wochen geht es darum, welche Klubs in welcher Gruppenphase antreten. Eine besondere Rolle haben dabei Rapid und der LASK, die Athletiker haben hinsichtlich der Fünfjahreswertung sogar die wichtigere Aufgabe.
+ + 90minuten.at Exklusiv - Von Georg Sander + +
Rapid konnte mit einem 1:2 auf Zypern dank eines 3:0 im Heimspiel gegen Anorthosis Famagusta ins Playoff zur Europa League einziehen. Verliert man dieses, geht es in die Gruppenphase der neuen Europa Conference League. In diese will auch der LASK einziehen. Sturm und Salzburg kämpfen um Europa bzw. Champions League, sind aber zumindest bereits fix in der nächst niedrigeren Gruppenphase. Die sechs Spiele dort machen finanziell einen Unterschied und hinsichtlich der KO-Phase: Der CL-Dritte spielt im Sechzehntelfinale gegen den Zweiten einer EL-Gruppenphase, der Zweite (!) einer ECL-Gruppenphase gegen den Dritten einer EL-Gruppenphase. Zudem gibt es für das Erreichen der CL-Königsklasse lukrative vier Bonuspunkte. Die aktuelle Wertung vor und nach der 3. Qualirunde:
Niederlande laufen davon
Die Niedeerlande sind aufgrund des Vorsprungs schon sehr weit weg. Ajax Amsterdam ist bekanntlich fix in der Champions League-Gruppenphase, PSV Eindhoven hat in der dritten Runde gegen Midtjylland zwei Siege eingefahren und bekommt es im Playoff mit Benfica zu tun, die Europa League-Gruppenphase des Eredivisie-Vizemeisters ist aber schon fix. AZ Alkmaar tritt im EL-Playoff gegen Celtic an, Feyenoord Rotterdam hat Luzern mit einem Gesamtscore von 6:0 aus der Europa Conference League-Quali geschossen, Vitesse Arnheim hat die Hürde Dundalk genommen. Feyenoord hat mit Elfsborg einen machbaren Gegner, Vitesse bekommt es mit Anderlecht zu tun. Das wirkt nach vier bis gar fünf europäischen Gruppenphasen. Die Niederländer sind für Österreich zumindest in dieser Saison zu weit weg.
Russland, ach Russland
Zenit St. Petersburg muss nicht in die CL-Quali, Spartak Moskau hat sich aus selbiger gegen Benfica verabschiedet, ist nun als ausgeschiedener im Platzierungsweg ohne Playoff in der Europa League-Gruppenphase. Ebendort ist auch Cupsieger Lok Moskau, Sochi ist bereits in Q2 der ECL-Quali ausgeschieden, Rubin Kazan schaffte selbiges in Q3, gegen Raków Częstochowa, polnischer Vizemeister 2020/21. Folgerichtig sind die russischen Vertreter auch hinter die Schotten zurück gefallen. Noch zehren die Russen von guten Jahren, für 24/25 liegt man einstweilen aber bereits auf Rang 15 (!). St. Petersburg und die beiden Moskauer Klubs müssen in den Gruppenphasen Stand heute drei Siege und drei Remis mehr einfahren als die heimischen Klubs, werden aber logischerweise in den Playoff-Runden nicht einmal halbe Punkte (wie in der Quali üblich) machen. Allerdings sind die Vereine, die noch dabei sind, nie zu unterschätzen, der Fokus sollte also eher auf die nächsten zwei Länder gelegt werden.
Starke Schotten? Der LASK kann's erledigen
Celtic hat sich schon in Q2 der Champions League-Quali verabschiedet, die Rangers in Q3. Celtic muss, um die ECL zu vermeiden, AZ schlagen, die Rangers bekommen es mit Alaschkert zu tun. Während Hibernians an Riga scheiterte, rittern Aberdeen (gegen Karabach Agdam) und St. Johnstone noch um die Gruppenphase im neuen Bewerb. Letztere bekommen es nach dem Ausscheiden gegen Galatasaray bekanntlich mit dem LASK zu tun. Die Athletiker können also dafür sorgen, dass die Schotten maximal drei Klubs in den Gruppenphasen haben.
Ukraine auch am absteigenden Ast
Zur Erinnerung: Meister Dynamo Kiew ist fix in der Königsklasse, Schachtar Donezk muss gegen Monaco bestehen, sonst geht es in die Europa League. Kolos Kovalivka und Vorskla Poltava sind in der ECL-Quali ausgeschieden, gegen Erstere in Q3 gegen Shakter Karagandy, Letztere bereits in Q2 gegen Kuopio. Sorja Luhansk spielt gegen den SK Rapid. Die Hütteldorfer können also dafür sorgen, dass der Abstand vor den Gruppenphasen größer wird.
Österreichs Kampf um die Top10
Red Bull Salzburg bekommt es in den Playoffs zur Champions League bekanntlich mit Bröndby IF aus Dänemark zu tun. Wie schon letztes Jahr Maccabi Tel Aviv haben die Dänen einen Corona-Cluster. Die Bullen kämpfen um die dritte Teilnahme an der Königsklasse in Folge, im Allgemeinen wichtig, auch hinsichtlich der Bonuspunkte. Zuletzt stiegen die Bullen zwei Mal in die Europa League um. Vizemeister Rapid ist zumindest fix in der ECL-Gruppenphase, wie gerade erwähnt, wäre der Aufstieg gegen Luhansk nicht nur finanziell, sondern eben auch hinsichtlich der Fünfjahreswertung super.
Sturm Graz kennt mit NS Mura aus Slowenien auch schon den Gegner im Playoff zur Europa League. Der Ligadritte der Bundesliga bekommt es im Nachbarschaftsduell slowenischen Meister zu tun. Ein weiterer Vorteil der EL gegenüber der ECL: Auch der Dritte kommt in die KO-Phase. Der LASK wiederum muss über St. Johnstone drüber, der starke Auftritt gegen FK Vojvodina lässt darauf hoffen, dass vier Klubs in den europäischen Gruppenphasen stehen. Gerade die Duelle von Rapid und dem LASK können für ein Verweilen in den Top10 wichtig sein.