Formanalyse: Top6 sind sicher, Rapid in bester Position

Zwei Frühjahrsrunden sind absolviert, acht Runden noch, dann wird die Tabelle geteilt. Wer schafft es rauf, wer bleibt oben, wer muss in die Qualifikationsgruppe?

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Von Georg Sander

 

Nach 22 Runden wird in Österreichs Bundesliga seit der Spielzeit 2018/19 die Tabelle geteilt, quasi das Semesterzeugnis vergeben. Das führte dazu, dass etwa der SKN St. Pölten und der TSV Hartberg verfrühte Klassenerhalte feiern konnten. In dieser Saison scheint vieles darauf hinzudeuten, dass es die WSG Tirol macht. In den letzten fünf Runden konnten die Wattener vier Siege holen, bei einer Niederlage. Gemeinsam mit Rapid und Sturm holten sie damit zwölf Zähler. Benchmark Red Bull Salzburg verlor zwei der letzten fünf Spiele, Jäger LASK holte so viele Punkte wie die in vielerlei Hinsicht schwer angeschlagene Austria oder Europacup-Sechzehntelfinalist mit Abschlussschwäche WAC.

Sieht man sich die aktuelle Tabelle an, dann sind es vier Teams, die schon getrost für die Meistergruppe planen können. Wenig deutet drauf hin, dass Salzburg; Rapid, Sturm oder der LASK in einen derartigen Negativlauf kommen, dass beispielsweise die Austria den von diesen vier am schlechtest platzierten Klub aus Linz noch abfängt. Auch die WSG hat mit sechs Zählern einen relativ guten Polster. Undgeachtet der WAC-Performance müsste die Austria in den ausstehenden acht Runden allein an Punkten sieben mehr holen, um die Tiroler zu überholen. Nicht unmöglich, aber auch nicht wirklich wahrscheinlich. Die Wolfsberger müssen da schon eher zittern.

Am Tabellenende ist jeder Vorsprung durch die Punktehalbierung logischerweise nur halb so viel wert. Ein allzugroßer Polster sind die 17 Zähler Vorsprung vom Siebten, der Wiener Austria, auf Altach oder Ried auch wieder nicht.

 

Die Tabellensituation ist also in etwa erwartbar, dass nach 14 Runden noch viele Klubs sehr nah beieinander liegen, ist nicht unlogisch und kam in den letzten Jahren auch immer öfters vor. Letztes Jahr war der spätere Grunddurchgangsieger LASK nach 14 Runden gemeinsam mit Salzburg enteilt und lag knapp hinter dem Serienmeister. 18/19 lagen die Bullen hingegen bereits zwälf Punkte in Front, im letzten Jahr der Zehnerliga, 17/18, führte Sturm einen Punkt vor dem späteren Meister. 16/17 lagen Altach, Sturm, Salzburg und die Austria in dieser Reihenfolge durch vier Zähler getrennt in Führung. Heißt: Eng war es immer wieder mal nach 14 Runden, der verspätete Ankick der Saison verzerrt das Bild. Gibt es dieses Jahr zehn Frühjahrstunden im neuen Jahr, waren es in den letzten beiden Jahren nur vier.

Jedenfalls geht es um die Formkurve und zieht man die letzten fünf Spiele heran, dann gestaltet sich die Tabelle nach 22 Runden so:

 

Rechnet man die Ergebnisse der letzten fünf Spiele zusammen und legt sie auf die kommenden acht um, dann ziehen sowohl Rapid, als auch der SK Sturm an Salzburg vorbei, die WSG sitzt den Bullen im Nacken. Der LASK wiederum zieht souverän, aber mit einem kleinen Rückstand auf die Tiroler in die Meistergruppe ein. Für die Austria geht es sich sehr knapp nicht aus, der WAC rettet ein Pünktchen Vorsprung über die Ziellinie und ist in den Top6 dabei, allerdings mit großem Rückstand.

Unten kommt es zu keinen großen Umwälzungen, einzig die Admira und Altach tauschen die Plätze. Auf Basis der letzten zehn Runden, würde die Grunddurchgangendtabelle folgendermaßen aussehen:

 

Auch auf Basis der letzten zehn Runden kommt es zu keinen Änderungen bezüglich des Teilnehmerfeldes an Meister- und Qualifikationsgruppe. An der Tabellenspitze würde es sehr eng werden, einzig der Vorsprung des WAC auf Rang 7/8 wächst deutlicher an als bei der 5-Runden-Formtabelle. Was lässt sich herauslesen? Es bleibt wohl bis zur Punkteteilung eng und der WAC kann durchatmen - außer es passieren außergewöhnliche Erfolgs-/Negativläufe.

 

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