2G und tschüss? [Zuschauercheck Bundesliga, 10. Runde]
Weil Salzburg gegen den LASK 12.000 Fans im Stadion hatte, konnte der „Ausfall“ des Block West kompensiert werden. Immerhin kamen trotz 2G in Wien noch immer mehr als 10.000 Besucher nach Hütteldorf.
+ + 90minuten.at Exklusiv – Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +
Der harte Kern der Fans des SK Rapid ist gegen die 2G-Regel, der Block West blieb ungewöhnlich leer. Das führte dazu, dass gegen die WSG Tirol „nur“ 10.200 Fans in das Allianz Stadion in Wien-West kamen. Der Schnitt von 14.640 ist aber noch immer der beste der Liga, der Vorsprung auf die Bullen ist komfortabel, die Salzburger halten bei knapp 12.000. Sturm, knapp über 10.000 im Schnitt, ist da schon etwas abgehängt. Die schlechten Zahlen in quasi allen anderen Stadien können die drei Klubs aber nicht kompensieren.
Leere im Süden
Admira gegen Altach, kein Gassenfeger in und rund um Maria Enzersdorf. Unter 2.000 Fans, das ist seit der Saison 2017/18 die Realität. Der Bundesligabestwert datiert vom 30. April 2016, 2.354 kamen. Der Topwert für diese Begegnung liegt übrigens bei 5.801 und das war die 30. Runde 2010/11, in der zweiten Leistungsstufe. Die Admira scheint tun zu können, was sie will, die Fans bleiben aus.
Gehobene Ansprüche, ein neuer Player in der Nachbarschaft, ein etwas durchwachsener Start: Der WAC hat es 2020/21 nicht leicht. Wenn dann mit der Wiener Austria noch ein Krisenklub kommt, dann kommen eben nur 2.795 Besucher in die Lavanttal Arena. Immerhin kamen aber zum EL-Playoff gegen die Veilchen vor ein paar Monaten nur 2.100. Sprung vor die Pandemie: Da kamen oftmals deutlich mehr, nur 2017/18 einmal mit 2.693 wenig, dann muss man schon bis 2012/13 zurück gehen, um mit 2.600 noch schlechtere Zahlen zu finden.
Ried und Hartberg tun was
Im Innviertel stieg das eigentich brisante Duell zwischen der SV Ried und Austria Klagenfurt, wir erinnern uns an das 9:0 der Innviertler, das 2020 einen umstrittenen Aufstieg für die Wikinger brachte. Nun hat es die Austria auch geschafft und es kamen 4.181 Besucher. Das Spiel fand übrigens erst insgesamt fünf Mal statt, die Heimspiele der Innviertler in der 2. Liga waren nicht so gut besucht. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Zahlen entwickeln, sollte es beim gegenwärtigen Tabellenstand bleiben und beide in der Meistergruppe kicken.
Ein ähnliches Bild könnte es bei Hartberg gegen Sturm geben, aktuell liegen beide „oben“, wobei Sturm eher schon für die Meistergruppe planen kann als der TSV. Diesmal kamen 4.733, bei knapp über 5.000 ist auch ausverkauft bei den Hartbergern. 5.024 kamen auch bei den bisherigen beiden Duellen 2018/19, als es keine Einschränkungen gab, ein bisschen Schwankungsbreite scheint erlaubt zu sein.
Rapid und Salzburg über 10.000
Der SK Rapid begrüßte 10.200 Zuschauer, der Block West blieb aus Protest gegen die Wiener 2G-Regelung fast leer, Support gab es keinen gegen die WSG Tirol. Klar, das gesamte Projekt mit Didi Kühbauer stand vor dem Spiel auf der Kippe, Krise war angesagt. Aber auf der Tribüne waren die Fans der Rapidler zuletzt zahlreich vertreten. Es gibt übrigens nur einen Vergleichswert ohne Zuschauerbeschränkungen, auch wenn man sich in den 60ern und 70ern ein paar Mal in der Natinonalliga duellierte. Jedenfalls kamen am 16. Februar 2020 (!) noch 22.800 Besucher. Man wird sehen, wie es sich weiter entwicklet.
Die meisten Fans hatte Red Bull Salzburg gegen den LASK im Stadien, gute 12.000 kamen. Das Spiel interessiert beide Fanlager, die Fahrt mit dem Zug dauert ja auch nur eine sehr gute Stunde von der einen in die andere Landeshauptstadt. Seit die Athletiker zur Saison 2017/18 hin wieder aufgestiegen sind, kamen an einem 16. Dezember 2017 nur 5.642 Fans, die anderen, vor Besuchern ausgetragenen Begegnungen, lockten seit 2017 verlässlich mehr als 10.000 Fans an, mit dem Höhepunkt am 14. Februar 2020, als die Linzer vor 17.218 Besuchern mit 3:2 gewinnen konnten.
Weiter Mitte Oktober
Nach der Länderspielpause werden die Zahlen wohl sinken, wobei es interessant ist, ob die Fans der Wiener Austria die letzten Leistungen honorieren (Gegner ist die Admira), der sportliche Lauf der Klagenfurter mit dem Gast Rapid viele Besucher anlocken kann, die Altacher gegen Salzburg mal wieder einmal einen Fünfer vor der Zuseherzahl zulässt, der LASK wie gewohnt 6.009 Schaulustige (gegen den WAC) begrüßen kann, Tabellenschlusslicht Tirol gegen den TSV überhaupt vierstellig wird und ob die Blackies gegen Ried den 10.000er knacken.
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