Zuschauercheck Bundesliga, 3. Runde: Fünf Mal ausverkauft, aber was heißt das schon

Bis auf die NV Arena in St. Pölten waren alle Stadien der dritten Runde ausverkauft. Ob der SCR Altach wirklich voll gewesen wäre, wird man nie wissen, die Behörden verknappten die Kapazität kurzfristig auf 500.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Ein Zuschauercheck von Georg Sander

 

Österreichweit gilt derzeit eine Maximalanzahl von 3.000 Fans in den Stadien, sofern der Sonderspielbetrieb der Bundesliga - Stichwort Schachbrettmuster, Stichwort Sitzplätze - dies zulässt. In der Cashpoint Arena zu Altach fanden sich am Samstag zum Duell mit der WSG Tirol aber nur 498, maximal 500 ein. Warum? Die Ampel schaltete um, der SCR Altach fragte laut eigenen Aussagen bei der Behörde nach und gegen Freitagmittag kam eine E-Mail, dass nicht 3.000, sondern nur 500 Zuseher erlaubt wären. Eine undurchsichtige Situation, wenn man offenbar zuerst nachfragen muss und dann hunderten Fans "leider nein" ausrichten muss. Rapid, das wurde am Wochenende bekannt, wird seine 3.000 Fans unter den viel mehr Abonennten losen.

 

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Fünf Mal ausverkauft

Die zwei freien Plätze in Altach außen vor gelassen bedeutet das: Das Westderby zwischen dem SCRA und der WSG Tirol war ausverkauft, auch wenn die Anwesenden letztlich nichts zu jubeln hatten, weil die Gäste aus Tirol eben gewannen. So mussten sich zumindest keine 3.000 Besucher die Niederlage ansehen, vielleicht für den einen oder anderen gar nicht so schlimm. Ausverkauft meldete auch der TSV Hartberg gegen den SK Sturm, 1.487 lautete die Kapazitätsgrenze, auch wenn es in der Vorwoche laut Vereinshomepage noch 1.658 sein hätten können - mit der Schlagzahl, in der gegenwärtig Kapazitäten rauf (eher weniger) und runter (sehr oft) geschraubt werden, kann das schon einmal passieren.

 

Rapid-Auswärtsspiel nicht ausverkauft!

Wenig überraschend war die Josko Arena, Heimstätte der SV Ried, gegen den Nachbarn aus Salzburg mit 2.700 ausverkauft. Viele freie Plätze, aber keine Karten mehr, gab es hingegen am Verteilerkreis, wo Austria Wien gegen die Admira spielte. Und auch auf der Gugl, wo der LASK den WAC zum Spitzentanz gebeten hatte. Interessantes Detail: Statt knapp 2.000 Fans kamen zum Gastspiel des SK Rapid beim SKN St. Pölten nur 1.563.

 

Wie wird's nächste Woche?

Ob sich örtliche Behörden wieder Einschränkungen kurzfristiger Natur einfallen lassen, ist Stand heute natürlich nicht vorherzusagen. Fakt ist: Die Admira und die WSG Tirol, beide mit Samstagsheimspielen (Ried bzw. Austria), müssen sich nicht sorgen, dass doch so viel mehr Fans hätten kommen können. Der WAC will gegen St. Pölten anschreiben, ob da im Normalbetrieb die 3.000er-Marke übersprungen würde, weiß man nicht. Am Sonntag jedenfalls spielen die letztjährigen Fanzugpferde Sturm Graz (Altach), Salzburg (Hartberg) und Rapid (LASK) vor sehr leeren Stadien.

Natürlich ist es mehr als verständlich, wenn sich Fans der Infektionsgefahr unter keinen Umständen aussetzen wollen und lieber daheim bleiben. Aber bislang gab es umgekehrt auch noch keine Berichte, dass nach der ersten Runde (10.000 in Hütteldorf, 6.400 auf der Gugl) größere Cluster entstanden wären.