Zuschauercheck Bundesliga, 2. Runde: 3.000 ist nicht viel

Nachdem in der ersten Runde noch bis zu 10.000 Fans erlaubt waren und zum Teil auch kamen, war am 2. Spieltag 3.000 das Maximum.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Ein Zuschauercheck von Georg Sander

 

Es ist ein wehmütiger Blick ins Datenarchiv. Die ersten Heimspiele von Red Bull Salzburg, Austria Wien und Co. wären coronalos wohl über 10.000 gegangen, Sturm Graz gegen Rapid wäre vermutlich ausverkauft gewesen. Doch es ist Pandemie, die Regierung erlaubt statt den über den Sommer versprochenen 10.000 Zuschauern nur noch 3.000 oder logischerweise noch weniger. Dass der eine oder andere Verein noch weniger Fans hat als erlaubt, liegt dann aber schon teilweise an den Klubs.

Dabei gilt auch generell der Hinweis, dass berechtigt besorgte Fans auch zuhause bleiben, weil sie logischerweise die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, gering halten wollen. Insofern stimmt die Annahme "Die Regierung erlaubt 10.000 Fans, also kommen auch so viele" nur bedingt. In der Vorwoche hat 90minuten.at zu den aktuellen Zahlen der Klubs noch die erlaubte Höchstgrenze angegeben, das ist auch diese Woche so. Ein Zuschauerschnitt macht hingegen gar keinen Sinn.

 

Ausverkaufte Häuser

Immerhin: Vier Schauplätze waren unter den gegebenen Umständen quasi ausverkauft. Das Heimdebüt von Red Bull Salzburg in dieser Saison gegen den SCR Altach fand wie die Premiere im eigenen Haus bei Austria Wien gegen die SV Ried vor 3.000 Besuchern statt. Sturm Graz gab gegen Rapid Wien 2.812 an - laut Verein weil einige, die mit Abo hätten kommen können, nicht gekommen sind. Der TSV Hartberg hatte 1.432 Besucher gegen den WAC im Stadion. In der Steiermark waren 1.658 erlaubt.

Die Wattener könnten vor 3.000 Fans spielen, es kamen 1.200. Die 3.000er-Beschränkung hätte auch im November 2019 ausgereicht, zum Spiel gegen den LASK kamen damals 2.450 auf den Tivoli. Das Niederösterrich-Derby zwischen der Admira und dem SKN St. Pölten lockte 900 Fans ins Bundesstadion. 1.940 wären erlaubt gewesen. Das entspricht dem Besuch letztes Jahr im Herbst. 

 

Somit zeigt sich, auch wenn natürlich mehr Faktoren mitspielen als bis zum Lockdown im März, dass die Klubs, die Fans haben oder durch Erfolge sich eine Fanbase aufbauen - Stichwort Hartberg - an die Grenze der zulässigen Kapazität stoßen. Andere Vereine, die schon vorher Probleme damit hatten, Besucher zu einem Stadionbesuch zu animieren, haben nun noch mehr.