UEFA-Fünfjahreswertung: Top10 sichern sich immer mehr ab

Die Niederlande überholen zur Halbzeit der Gruppenphasen Belgien, Österreich ist an beiden recht knapp dran, die Top10 für 2022/23 sind immer sicherer.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Eine erwartbare Niederlage am Dienstag von Salzburg gegen Bayern, eine Auswärtsniederlage des WAC gegen Dinamo – auch nicht unüberraschend. Rapid hat es gegen Dundalk lange unnötig spannend gehalten und den Pflichtsieg eingefahren. Der LASK bog Royal Antwerpen. Das Champions League-Achtelfinale ist für Salzburg noch möglich, dafür müssen aber wohl das Heimspiel gegen Atlético Madrid gewonnen werden sowie das Auswärtsspiel gegen Lok Moskau, zudem sollte Bayern alles gewinnen und die Spanier gegen die Russen unentschieden spielen – wahrscheinlicher wäre ein Umstieg in die Europa League, aber auch das wird schwierig.

Für einen Aufstieg wird Rapid das Heimspiel gegen Molde und das Auswärtsspiel gegen Dundalk gewinnen müssen. Die Athletiker liegen hingegen durchaus auf Aufstiegskurs, aber auch hier braucht es wohl vier Punkte gegen Ludogorets Razgrad und im Heimspiel gegen Antwerpen. Die WAC-Gruppe ist eng, mit vier Punkten liegen die Wolfsberger auf Rang zwei, einen Punkt hinter Tabellenführer Dinamo. Ein Aufstieg ist drinnen. Somit sieht die Fünfjahreswertung gegenwärtig so aus:

7 Russland 37.549
8 Niederlande 34.600
9 Belgien 34.300
10 Österreich 33.425
11 Schottland 30.375
12 Ukraine 29.900
13 Türkei 29.700

 

Niederländische und belgische Performance

Die Ergebnisse der österreichischen Klubs sind bekannt. Wie sieht es bei den Niederlanden und Belgien aus? Ajax hat in Dänemark gegen Midtjylland gewonnen, PSV Eindhoven musste in Griechenland bei Schwabs und Murgs PAOK Saloniki eine empfindliche 4:1-Niederlage einstecken (inklusive Schwab-Treffer). AZ Alkmaar hat in Spanien bei Real Sociedad verloren. WAC-Gruppenkonkurrent Feyenoord Rotterdam besiegte ZSKA Moskau mit 3:1.

Es scheint recht wahrscheinlich, dass Ajax europäisch überwintern wird, man wird sehen, ob in Champions- oder Europa League. Knapper ist es für PSV Eindhoven. Man liegt auf Rang drei, zwei Zähler hinter PAOK, das direkte Duell ging aber deutlich verloren, Granada hat mit sieben Punkten die besten Karten auf einen Aufstieg. Ähnliches gilt für Feyenoord – die Rotterdamer sind punktgleich mit dem WAC, müssten aber bei ähnlichem Verlauf ebenfalls eine 1:4-Niederlage wett machen. AZ hat wiederum ein ähnliches Szenario wie der LASK: Napoli und Real Sociedad haben wie die Niederländer je sechs Punkte, HNK Rijeka null.

Club Brügge war bislang ungeschlagen in der Champions League-Gruppe F, verlor zuletzt gegen Dortmund. Für Brügge ist vom Gruppensieg bis zum Ausscheiden noch alles drinnen. Standard Lüttich hingegen ist wohl schon zur Halbzeit raus, die Tabellenführer Rangers und Benfica haben bereits sieben Punkte, Lüttich null. LASK-Gegner Royal Antwerpen schaffte zwar die Heimsensation gegen Tottenham, verlor nun aber ebenfalls zuhause gegen die Athletiker. KAA Gent wiederum liegt mit null Zählern am Ende der Gruppe L, Roter Stern Belgrad hat als Zweiter sechs Punkte und das direkte Duell gestern für sich entschieden, die TSG Hoffenheim hat alle Spiele gewonnen.

 

Ausblick: 8, 9, 10, wurscht

Vor dem Ausblick, der Rückblick: Istanbul Başakşehir schaffte einen Heimsieg in der Champions League gegen Manchester United, Dynamo Kiew duelliert sich mit Ferencvaros um Rang drei in der Königsklasse und den Umstieg in die Europa League. Sivasspor gewann ebenfalls erstmals und liegt in der Europa League auf Platz drei. Der ukrainische CL-Klub aus Donezk war noch ungeschlagen, wurde von Mönchengladbach aber mit 6:0 aus dem eigenen Stadion geschossen. Sara Luhansk ist punktelos Letzter. Die Rangers aus Glasgow liegen auf Aufstiegskurs, Celtic hat erst einen Punkt und bräuchte ein Wunder. Die Schotten sind am nächsten dran an Österreich, müssten aber über die Saison mit halb so vielen Mannschaften mehr als sechs Siege mehr einfahren. Die Ukraine schon neun. Die Top10 sind also ziemlich sicher für die Saison 2022/23.

Belgien und die Niederlande trennt derzeit nicht viel, Österreich hat zwei Siege und ein Remis Rückstand auf die Belgier, der Rückstand auf die Niederlande beträgt nach wie vor drei Siege.

Vermutlich werden alle drei genannten Länder zwei, eventuell drei Klubs in das europäische Frühjahr bringen, wobei Belgien die schlechtesten Karten hat, die Niederlande die besten. Platz neun (oder gar acht) haben gegenüber Platz 10 allerdings nur einen Vorteil: Der Vizemeister erspart sich eine Qualirunde in der Champions League, der Meister ist sowie so fix in der Gruppenphase. Der Cupsieger bleibt weiterhin im Playoff der Europa League (also nicht mehr in der Gruppenphase), in der Europa Confernce League steigen die andern Klubs in Q3 und Q2 ein.

So lange also „nach hinten“ nicht viel passiert, ist es also fast egal, ob Österreich am Ende der Saison 2020/21 Achter, Neunter oder Zehnter ist.