Zuschauercheck Bundesliga, 10. Runde: Vorjahresniveau
Die Bundesliga träumt von einem 10.000er-Schnitt. Gegenwärtig läuft man aber Gefahr, dass die Saison schlechter besucht ist als letztes Jahr.
++ 90minuten.at Exklusiv ++ Ein Zuschauercheck von Georg Sander
So wie es bei dem einen oder anderen Bundesligaklub unrund läuft, so schlecht sind auch mittlerweile die Besucherzahlen. Abgesehen von Salzburg gilt mehr oder weniger: Wer viele Fans haben könnte, spielt schlecht. Wer viele Punkte hat, hat wenig Fans. Und manche haben sowie so das Stadion beinahe leer gespielt.
Admira und Hartberg mit den schlechtesten Zahlen
Dass nach neun sieglosen Bundesligaspielen die Fans nicht unbedingt in Scharen in die BSFZ-Arena kommen, hätte man sich denken können. Gegen die WSG Tirol verbuchte die Admira aber nun endlich den ersten Saisonsieg und das vor 1.711 Zuschauern. Eigentlich gar nicht so schlecht, kamen doch auch zum Lokalduell mit dem SV Mattersburg mit 1.905 oder dem Niederösterreichderby gegen den SKN St. Pölten mit 1.911 nur marginal mehr Fans als gegen den Bundesliganeuling. Das Gute an der Sache: Viel mehr Zuschauer können die Niederösterreicher langsam aber sicher nicht mehr verlieren. Der Zuschauerschnitt ist mit 1.997 einfach nicht Bundesliga-tauglich.
2.842 Besucher kamen in die Profertil Arena in Hartberg, um die im Europacup spielenden LASK-Kicker zu sehen. Das Duell am Sonntag war erst das zweite Spiel der beiden Teams auf Bundesliganiveau, das in der Steiermark statt fand. Letztes Jahr kamen Ende August mit 3.141 aber doch mehr Fans ins Stadion der Hartberger. Das ist eigentliich bedenklich, kamen doch gegen die Admira Anfang August mit 2.624 nicht viel weniger Fans.
WAC gewinnt Fans, SVM hatte gegen Rapid schon viel mehr Zuschauer
Natürlich ist es nicht so, dass die Fans des Wolfsberger AC auf einmal in Scharen ins Stadion kommen. Letztes Jahr waren es 3.938, derzeit sind es im Durchschnitt 4.430 – eine deutliche Steigerung auf nicht allzu hohem Niveau. Allerdings ist der SKN St. Pölten jetzt auch nicht unbedingt der Gassenfeger, wenn sie auswärts antreten. Tatsächlich war dieses Spiel am Sonntag mit seinen 3.925 Besuchern das mit Abstand bestbesuchte Bundesligaduell zwischen den beiden Teams. Noch im Mai kamen 1.000 Fans weniger in die Lavanttalarena, im Februar 2018 kamen 2.000 weniger. In die Nähe der knapp 4.000 kommt nur das Spiel am 17. September 2016, als sich 3.422 Besucher im Stadion einfanden.
Mit einem Zuschauerschwund zu kämpfen hingegen hat der SV Mattersburg. In den Nullerjahren kamen noch sehr regelmäßig über 10.000 Fans zu Spielen gegen Rapid. Fünfstellig war man zuletzt in der 21. Runde der letzten Saison, davor Jahre lang nicht. In der 31. Runde vergangene Saison kamen 4.200, nun 4.400. Wie gesagt, die Mattersburger wären wohl motivierbar, gegenwärtig liegt der Zuschauerschnitt aber wie letzte Saison knapp unter 3.000. Da scheint nicht einmal ein Rapid-Gastspiel mehr viel rauszureißen.
Austria nicht allzu weit vom 10.000er, Salzburg knackt ihn
Es ist wahrlich nicht leicht, derzeit Austria Wien-Fan zu sein. Selbst wenn die Mannschaft gewinnt, hat der gezeigte Kick wenig mit „Anspruch und Stil“ zu tun. Immerhin kamen gegen den SK Sturm 9.050 Besucher in die Generali Arena – auch der Gegner Sturm Graz überzeugt derzeit kaum mit begeisterndem Offensivfußball. Letzte Saison kamen in die neue Heimstätte der Veilchen aber noch zu beiden Bundesligaspielen mehr als 10.000 Zuschauer. Aber die vielen möglichen Fans müssen eben erst wieder überzeugt werden. Ein hartes Stück Arbeit.
Am Selbstläufertripp scheinen hingegen die Salzburger zu sein. Nach 12.450 Besuchern gegen Austria Wien am vergangenen Wochenende kamen nun gegen Altach mit 10.043 wieder mehr als 10.000 Fans. Damit wiederum liegt man nahe am fünfstelligen Heimschnitt, mit den noch ausständigen in der Regel gut besuchten Duellen gegen Rapid, den LASK und Sturm. Immerhin liefern die Bullen beständig, am wenigsten Tore, je vier, gab es gegen die Veilchen und gegen den SVM.
Auf Vorjahresniveau
Gegenwärtig ist der Zuschauerschnitt mehr oder weniger auf Vorjahresniveau. Eigentlich kein Wunder, kriselte doch Rapid zu Saisonbeginn und die anderen Klubs mit vielen Zuschauern – Austria und Sturm – taumeln durch die Saison. In der Runde nach der internationalen Pause gibt es aber mit einem Sturm-Heimspiel gegen Salzburg und dem Duell Rapid gegen Wolfsberg wohl zwei Spiele, die über die 10.000 kommen werden. Das geht beim LASK (gegen Mattersburg) infrastrukutrell nicht, bei dem mittlerweile Kellerduell Altach gegen Admira ist nicht allzu viel zu erwarten, auch nicht bei WSG Tirol gegen Hartberg. Vielleicht bequemen sich hingegen viele Austria-Fans nach St. Pölten.