Zuschauercheck Unterhaus: Über 1.000 bei Salzachwasser und Rotwein
Im aktuellen Zuschauercheck Unterhaus gibt es Vereine, die landläufig recht unbekannt sind. Dennoch ziehen sie regional viele Menschen an.
+ + 90minuten.at Exklusiv + + Der Zuschauercheck Unterhaus von Richard Turkowitsch
Im äußersten Westen des Mostviertels, im Dreieck zwischen Amstetten, Waidhofen an der Ybbs und Steyr liegen die direkt aneinandergrenzenden Gemeinden Seitenstetten und St. Peter in der Au. Erstere bekannt durch das Benediktinerstift mit dem angeschlossenen Stiftsgymnasium, Zweitere Freunden der niederösterreichischen Landesliga wohl bekannt als Herkunftsort eines Vereines, der lange Jahre zum absoluten Inventar ebenjener gehörte: dem UFC St. Peter in der Au. Frisch in die fünftklassige Landesliga West abgestiegen reiste ebenjener UFC am vergangenen Wochenende in die Nachbargemeinde, um den USC Seitenstetten zu fordern. Etwas mehr als drei Kilometer Fußweg trennen die beiden Sportplätze und schon in der Vergangenheit lockten die Duelle zwischen den beiden Vereinen vierstellige Besucherzahlen an die jeweiligen Plätze. Da beide Vereine durchaus in Schlagdistanz zur Tabellenspitze standen, war das auch am Samstag zu erwarten.
So sollte es auch kommen: ganze 1.100 Besucherinnen und Besucher sahen ein 1:1-Remis zwischen den beiden alten Rivalen, was für den zweiten Rang in der dieswöchigen Liste reicht. Auf Rang 2 in der regulären Tabelle landeten die Seitenstettner durch dieses Unentschieden, da die SVg Purgstall/Erlauf zeitgleich gegen Schweiggers gewinnen konnte um sich die Herbstmeistertitel zu sichern. Absteiger St. Peter befindet sich damit nun sechs Punkte hinter dem sicheren Aufstiegsplatz.
Die tatsächliche Tabellenspitze der dieswöchigen Liste geht an einen alten Bekannten aus Wien-Hernals: den Wiener Sport-Club. Gegen Burgenlandliga-Aufsteiger ASV Draßburg sahen die 1.364 Zuschauer und Zuschauerinnen ein 0:0 an der Alszeile, welches den WSC nach Ende der Hinrunde nun zehn Punkte hinter Tabellenführer FC Marchfeld zurücklässt. Die Draßburger wird’s deutlich mehr freuen, sie befinden sich nun auf Rang sieben. Ein Heimspiel steht dem Sport-Club vor der Winterpause jedoch noch bevor, da in der Regionalliga Ost der erste Spieltag der Rückründe noch vor der Unterbrechung angesetzt ist.
Glatte 1.000 wurden sowohl aus dem Westen als auch aus dem Süden des Landes je einmal gemeldet: in der letzten Runde der Regionalliga Tirol beim Oberland-Duell zwischen SC Imst und SV Telfs (2:0 für Imst) sowie in der steirischen Landesliga im Osten des Bundeslandes zwischen dem Ilzer SV und dem SC Fürstenfeld, in welchem Letztere die frisch aufgestiegenen Ilzern mit einem 0:5 weiter in den Absteigskampf schossen. Die Top 5 werden mal wieder abgerundet durch den First Vienna Football Club, welche gegen den WAF Brigittenau vor 803 Personen mit einem 7:1 Rache für den verpassten Aufstieg vor zwei Jahren nehmen konnten.
Nachbarschaftsduelle finden sich natürlich auch diese Woche wieder im Rest der Liste. Eine Art Marchfeld-Derby zum Beispiel zwischen dem FC Marchfeld Donauauen und der SG Stripfing/Angern (auch wenn bedingt durch die eher kurze höherklassige Geschichte beider Vereine wohl kaum Derbycharakter in der Begegnung lag), im Innviertel zwischen der Union Gurten und den SV Ried Amateuren (vulgo „Junge Wikinger Ried“), im Tiroler Unterland zwischen den baldigen Regionalliga West-Teilnehmern SC Schwaz und SV Wörgl und im steirischen Aichfeld zwischen FC Judenburg und FC Obdach.
Besten Gruß also auch weiterhin aus dem Unterhaus!
Hinweis: Aus Zeit- und Platzgründen erstreckt sich der Blick speziell auf die fünf Regionalligen, die neun Landesligen, den jeweiligen fünften Ligen der neun Bundesländer und den Landescups. Innerhalb dieser Ligen werden alle Spiele berücksichtigt, die laut ÖFB-Datenservice 450 Zuschauer angezogen haben. Aufgrund der deutlich flexibleren Spielpläne gehen wir hier strikt nach Kalenderwoche vor, wodurch es im Falle von englischen Runden oder Nachtragsspielen dazu kommen kann, dass einzelne Vereine mehrmals in der Liste vertreten sind. Wir bitten, dies zu berücksichtigen.
Ein besonderer Dank geht an Josef Höblinger für das Foto des Artikels!