Zuschauercheck 20. Runde: Spannend wie nie, aber wo bleiben die Fans?
Die Bundesliga präsentiert sich im März gegenwärtig ab Platz 3 so spannend wie kaum zuvor. Dennoch kommen leider nicht mehr Fans in die Stadien.
Ein Faktencheck von Georg Sander
Vom Kellerduell SCR Altach gegen die Admira konnte man sich wohl keine Zuschauermassen erwarten. 3.618 kamen dann doch. Das sind deutlich weniger als die durchschnittlich 4.136 in der aktuellen Saison in der Cashpoint Arena. Nach dem Rauswurf von Werner Grabherr liegt es nun an den Verantwortlichen, die Fans wieder zurück ins Stadion zu holen. Dabei sollte man dennoch nicht vergessen, dass die Vorarlberger den siebtbesten Schnitt in der Liga haben.
Richtig mau schaut es ein paar Kilometer weiter östlich aus. Der Tivoli war am Sonntag beim Duell Wacker Innsbruck gegen Mattersburg wieder äußertst schütter besucht. Nur 2.873 Besucher verirrten sich in das Stadion der Tiroler Landeshauptstadt. Das sind eher Zahlen, die man bei dieser Paarung im burgenländischen Pappelstadion erwarten würde. Kurz gesagt: Abstiegskampf hin oder her, Wacker zündet trotz einiger Maßnahmen derzeit nicht. Da hätten sich wohl Verein, Fans, Beobachter und Bundesliga mehr erwartet nach vier Jahren in der zweiten Leistungsstufe.
Bullen ziehen nur gegen Namen
Es geht weiter östlich, diesmal in die Red Bull Arena. Die national neu gebrandete Arena war mit 6.111 Schlachtenbummlern gefüllt, Gegner von Red Bull Salzburg war der WAC. Die Salzburg-Fans gelten ja generell eher dann als begeisterungsfähig, wenn große Namen kommen. Das ist der WAC nicht. Da braucht man jetzt nicht einmal über Celtic, Leipzig oder Napoli sprechen. Gegen die kleinen Teams der Liga beträgt der Schnitt diese Saison 6.729. Gegen den LASK, die Austria, Rapid und Wacker hingegen 12.318. Da kann nun jeder selbst seine Schlüsse drauß ziehen. Im Vergleich zu allen anderen Klubs würde der Schnitt gegen die Kleinen aber noch immer für Rang vier reichen.
Das nächst-östliche Stadion ist die NV Arena. Das Spiel SKN St. Pölten gegen Rapid war mit 7.195 Fans sehr gut besucht. Mehr kamen in dieses Stadion zuletzt am 1. April 2017, die Begegnung war dieselbe. Logisch, kommen doch einerseits viele Rapid-Fans aus dem westlichen Umland und aus dem nahen Westen von Wien. Das wissen auch die Verantwortlichen in St. Pölten. Werbung macht die Popovic-Elf aber nicht gerade, dafür jene von Ex-SKN-Trainer Didi Kühbauer. Ein Heimspiel gibt es noch, in der 22. Runde kommen die Mattersburger.
Sturm hatte die meisten Fans
Das bestbesuchte Spiel war diese Runde die Begegnung zwischen Sturm Graz und dem LASK. Das liegt absolut im Rahmen dessen, was aus Graz erwartbar war an Zahlen, liegt über dem gegenwärtigen Schnitt von 10.721. Der Schnitt wird in der 22. Runde relativ sicher noch einmal steigen, es kündigt sich wegen der Niederlage gegen die Athletiker ein Finalspiel gegen die Austria an.
Die Veilchen wiederum hatten den TSV Hartberg zu Gast. Trotz eines mit dem Cup-Aus und der Niederlage in Linz verhauten Starts ins violette Fußballjahr 2019 pilgerten 8.422 Austria-Fans in die Generali Arena. Dass das ein relativ guter Besuch ist, lässt sich eher aus der Perspektive der Obersteirer herauslesen. Der "Auswärtsschnitt" beträgt 4.790, erst vor zwei Runden gegen Rapid spielten die Hartberger vor mehr Fans.
Höherer Durchschnitt nach nächster Runde
Die Liga ist wohl so spannend wie noch nie nach 20 Runden, der Fanzuspruch hält sich aber in Grenzen. Am kommenden Wochenende wird es aber besser werden. Salzburg empfängt Sturm, da ist von deutlich mehr als zehntausend Fans auszugehen. Der LASK trifft auf Wacker, vermutlich wird man dort Richtung ausverkauft kommen. Das grün-weiße Duell im Burgenland verspricht einen guten Besuch, die Austria kann gegen Altach in die Meistergruppe einziehen. Da wird der Zuschauerschnitt das Niederösterreichderby und das Duell zwischen Hartberg und Wolfsberg vertragen. Auch wenn es in jeder Partie um sehr viel geht.