Zuschauercheck Bundesliga, 5. Runde: Gute Entwicklung in Salzburg und Rapids Begeisterungsfährigkeit
Das als schwierig geltende Salzburger Publikum erschien zahlreich. Dass die Rapid-Fans kommen, wenn es ein Spitzenspiel ist und Lunte gerochen wird, ist hingegen bekannt.
Ein Zuschauercheck von Georg Sander
Die 5. Runde der tipico Bundesliga zeigt auf den Rängen: Es tut sich etwas. Noch reicht es nicht für lichte Höhen, Runden mit Heimspielen von Rapid, Salzburg und Sturm sind dabei jene mit natürlich vielen Fans. Dieses Wochenende hielt im Grunde einige positive Überraschungen bereit - im Großen und im Kleinen.
Mattersburg sang- und klanglos, WAC mit Plus
„Das Spiel war ein bisschen wie die Stimmung in Mattersburg – ein bisschen schläfrig“, sagte SKN St. Pölten-Schlussmann Christoph Riegler nach dem knappen Sieg gegen den SV Mattersburg. Das sagt eigentlich schon alles über den mauen Besuch von nur 1.700 Fans im Pappelstadion aus. Während in den ersten beiden Saisonen – 2016/17 und 2017/18 – noch über 2.000, einmal gar über 3.000 Fans zu dieser Paarung nach Mattersburg kamen, passt sich der Besuch bei den Heimspielen im Burgenland der sportlichen Leistung an.
Anders ist die Sachlage im Lavanttal, wo man wieder mit „Kleinvieh“ argumentieren muss. Mehr als 3.345 Fans kamen gegen den SCR Altach zuletzt im April 2017. Die Struber-Elf weiß ja derzeit zu überzeugen, erzielte zuletzt zwei Mal fünf Treffer und überzeugt die Fußballfans in Kärnten wieder vermehrt von sich. Natürlich ist da noch viel Platz in der 7.300 Fans fassenden Arena, aber es wird hier mehr und der erfrischende Fußball des Wolfsberger AC wird sicherlich zu einer weiteren Steigerung beitragen.
Rapid kann euphorisieren, Sturm-Fans skeptisch
Nach zwei Siegen in Folge zeigten sich die Fans des SK Rapid Wien wieder zahlreich im Allianz Stadion. Auch wenn die SCR-Anhänger spät enttäuscht wurden und die Athletiker gewannen, kamen noch nie mehr Fans gegen den LASK wie am Samstag. Am sechsten Spieltag 2017/18 kamen ebenfalls 19.400. Laut Datenservice fand nur einmal eine Erstligapartie vor mehr Fans statt, 1965 in der damaligen Nationalliga.
Die Fans des SK Sturm hingegen zeigen sich skeptisch. Gegen die WSG Tirol, das sollte ein Pflichtsieg sein, kamen 7.512. Immerhin sind das mehr als gegen den SKN St. Pölten in Runde eins (7.194), natürlich weniger als gegen Rapid letzte Woche. Natürlich gibt es aber gegen die Wattener keine Vergleichswerte. Gegen Wacker kamen letzte Saison Anfang November mit 7.867 Fans zu einem späteren Zeitpunkt aber mehr Fans.
Volksfest in Hartberg, Party in Salzburg
Der TSV Hartberg ist bekanntlich recht passabel in die Saison gestartet und bleibt auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Nach dem ausverkauften Heimspiel gegen Sturm kamen diesmal 4.237 Fans gegen die Wiener Austria in die Profertil Arena. Das sind doch mehr als letzte Saison beim einzigen Heimspiel gegen die Veilchen (4.058). Eine passable Steigerung von mehr als vier Prozent. Hier kann man wieder mit kleinen Schritten argumentieren. Jedenfalls boten die Hartberger wieder einmal eine Show.
Einen wahren Zuschauerboost gibt es derzeit in Salzburg. Die Bullen konnten gegen die Admira 10.648 Fans begrüßen. Zuletzt kamen mehr zu dieser Paarung in der letzten Runde 2011/12. Der Schnitt der letzten zehn Heimpartien gegen die Admira betrug lediglich 6.641. In den bisherigen drei Heimspielen konnten knapp 9.500 Fans im Schnitt begrüßt werden und die Gegner hießen „nur“ Mattersburg, WAC und Admira. Eine rundum erfreuliche Entwicklung.
Ausblick auf das Derby-Wochenende
Kommende Woche muss wieder viel kompensiert werden. Das Spitzenspiel lautet LASK gegen den WAC, hier sind eben nicht mehr 6.000 Fans zu erwarten. Am Verteilerkreis steigt das Wiener Derby, hoffentlich ohne Zwischenfälle und möglicherweise wird es ausverkauft sein. Altach empfängt Sturm, da könnten auch viele Fans kommen. Beim Kellerduell Admira gegen Mattersburg eher nicht, genau so wenig wie bei St. Pölten gegen Hartberg. Eine Wundertüte bleibt dann WSG Tirol gegen Red Bull Salzburg.
Immerhin zeigt die Formkurve punkto Zuschauer diese Woche nach oben – für nächste Woche ist das hingegen eher fraglich.