Zuschauercheck, Runde 8: Sturm mit Fanbindungsproblemen

Die achte Runde brachte abermals zwei Spiele mit mehr als zehntausend Fans im Stadion. Auffällig sind weiterhin die großen Unterschiede. Vor allem Sturm leidet an Zuschauerschwund.

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Zum Saisonauftakt gegen Hartberg kamen noch über 10.000 Fans in die Merkur Arena, zu Rapid ebenfalls. Gegen Altach waren es nur noch rund 6.700, nun kamen zu Sturm gegen Mattersburg 6.598. So wenige wie noch nie, seit die Burgenländer 2015/16 wieder aufgestiegen sind. Die sportlich mauen Leistungen diese Saison können durchaus als Ausrede herangezogen werden, aber auch die Gesamtbilanz mit 9.736 Fans im Schnitt liegt unterhalb des Schnitts der Vorsaison. Man hat bislang rund 500 Fans im Schnitt verloren, das attraktive Heimspiel gegen Rapid aber schon gehabt. Zwar scheint es logisch, dass gegen kleinere, weiter entfernte Gegner weniger Menschen ins Stadion kommen, aber hier müssen sich die Verantwortlichen etwas einfallen lassen.

Das bestbesuchte Spiel war wieder jenes mit SCR-Beteiligung. Der Sonntagskracher Red Bull Salzburg versus Rapid lockte 15.937 Fans ins Stadion. Ein paar hundert Fans hätten noch Platz gehabt, schließlich hat Salzburg die Kapazität national von über 30.000 auf rund 17.000 verringert. Ebenfalls bestens besucht war das Duell Austria gegen den LASK. Bei eher grauslichem Fuißballwetter ein guter Wert, das zeigt auch, was ein komfortables Stadion bewirken kann. Unter dem Dach hat man nichts vom Schlechtwetter mitbekommen.

Weiterhin zu kämpfen haben die Klubs aus dem Westen. Altach wartet auch nach dem Duell mit dem WAC auf einen Saisonsieg. Die sportliche Misere ist es aber nicht zur Gänze. Beim ersten Saisonduell 2017/18 kamen rund 4.500 Fans, im Frühjahr zueltzt 3.800. 3.267 diesen Samstag ist ein negativer Ausreißer nach unten, der Kracher ist die Partie punkto Fans aber auch generell nicht. Die bestbesuchte Partie in Vorarlberg zwischen den beiden Klubs fand am vierten Spieltag 2014/15 satt und es kamen 5.204 Fans. Wacker Innsbruck gegen die Admira sahen auch nur 3.630 Fans - nun zählt die Admira nicht zu den Zuschauermagneten und sportlich läuft es nicht rund, aber nach so langer Bundesligaabstinenz hätte sich Wacker mehr Fans erhofft. Das schlechtbesuchteste Match war SKN St. Pölten, die Hartberg empfingen. Nicht einmal 3.000 Fans kamen, Auch hier gilt: Hartberg ist kein Kassenschlager als Gast, die gegenwärtige sportliche Situation der Landeshauptstädter hätte auf mehr Fans schließen lassen können.

Mehr Hingabe erzeugen

Im Endeffekt ist es etwas müßig zu diskutieren, ob Sturm nun gegen den SVM viele oder wenige Fans hat. Das Problem sind die Vereine abseits der vier üblichen verdächtigen. So lange die halben Stadien gerade mal mit wenigen tausend Fans gefüllt sind, wird sich nach oben hin wenig am Schnitt ändern. Wer einen Blick auf die kommende Runde wirft, muss dann auch wieder befürchten, dass der Zuschauerschnitt nicht unbedingt ansteigt. Es sind nach wie vor die Kleinen, die sich nach der Decke strecken müssen und mehr Fans anlocken sollten.

 

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