Zuschauercheck, 15. Runde: Der Winter kommt, die Fans bleiben aus

Der Wintereinbruch macht sich auf den Rängen bemerkbar. Einzig der Schlager Rapid gegen den LASK sorgt für einen halbwegs akzeptablen Rundenschnitt.

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Mitte September bestand aufgrund vieler interessanter Paarungen die Hoffnung, dass der Zuschauerschnitt von (nach sechs Runden) 6.766 im Herbst aufgrund attraktiver Duelle steigen wird. Dieser Effekt ist nicht oder vielleicht auch noch nicht eingetreten. Wenn für die aktuelle Runde überhaupt Lichtblicke zu orten sind, wären das objektiv das Duell Rapid gegen LASK mit 17.600 Fans sowie das Hartberg-Heimspiel gegen Red Bull Salzburg mit immerhin 4.860 Zuschauern. Rapid verzeichnete um knapp 2.000 Fans mehr als beim letzten Duell, in der Profertil Arena in Hartberg hätten noch 164 auf das Ausverkauft-Schild gefehlt. 

Der SKN St. Pölten, mit guten Karten für die Teilnahme an der Meisterrunde, begrüßte gegen den Tiroler Traditionsverein Wacker Innsbruck nur 2.700 Fans. Das ist zwar nicht das schlechtbesuchteste Heimspiel, in einer derart entscheidenden Phase hätte man angesichts des attraktiven Gegners doch mit mehr Rückhalt für die Popovic-Elf rechnen können.

Aufgrund zuletzt drei Siegen und einem Remis aus den letzten vier Partien braucht der Wolfsberger AC den Push von den Rängen nur bedingt. Gegen den SV Mattersburg kamen nur 2.766. Bis auf zur Frühjahrspartie kamen auch stets mehr als 3.000 Fans zu dieser Paarung in die Lavanttal Arena. Dennoch ist anzumerken, dass in der laufenden Spielzeit der Zuschauerschnitt in Kärnten um rund 1.200 höher ist als 2017/18.

Sportlicher Misserfolg führt hingegen oft dazu, dass die Zuschauerzahlen sinken. Noch bewegen sich diese beim SCR Altach ungefähr auf Vorjahresniveau - 4.316 2017/18, 4.200 diese Saison. In der Bundesliga war nur das letztjährige Duell am 2. Dezember in der Cashpoint Arena so schlecht besucht, der Durchschnitt aller bisherigen Ligaduelle Altach gegen Sturm liegt mit 5.638 deutlich über dem Wert vom Sonntag.

In der Südstadt drückt sich die ballesterische Misere noch deutlicher aus. Während Zahlen unter 2.000 gegen Gegner aus den weiter entfernten Bundesländern trauriger Normalzustand sind, kamen zum Duell Admira gegen Austria Wien auch nur 2.857. Gegen die Veilchen kamen bis vor ein paar Jahren noch regelmäßig 5.000 Fans und mehr ins Stadion. Immerhin liegt die Zuschauerzahl von Samstag noch über jener des letzten Spiels der zwei Teams in der BSFZ Arena. Am 23. Februar dieses Jahres kamen überhaupt nur 2.400.

Positiver Ausblick

Man braucht kein Prophet sein, um ein Ansteigen der Zuschauerzahlen in der nächsten Runde zu prophezeien. Zwar spielt Mattersburg daheim gegen die Admira, aber vielleicht riechen die SVM-Fans ja doch noch Lunte Richtung Top6. Mit einem Sieg würde man sich im Kampf um die Meistergruppe zumindest voranmelden. Der derzeit erfolgreiche LASK duelliert sich mit Hartberg, hier sind Zahlen jenseits des 5.000ers möglich. Weiters haben mit der Austria (gegen SKN), Salzburg (gegen Altach) und Sturm (gegen WAC) drei Teams Heimspiele, die aller Wahrscheinlichkeit nach besser besucht sein werden als der aktuelle Saisonschnitt. Und für die Wacker-Fans gilt: Schlagbarer als jetzt ist Rapid noch selten gewesen.

 

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