Zuschauercheck, 3. Runde: Punktuelle Verbesserungen, allgemein weiterhin mau
Auch die dritte Runde der Bundesliga brachte im Durchschnitt Ernüchterung. Wie schon in der Vorwoche besuchten kaum mehr Fans die Spiele als 2017/18.
Ein Faktencheck von Georg Sander
Nach einer guten ersten Runde mit fast 8.000 Fans in den Stadien Österreichs deutet sich in den folgenden Runden ein Trend an. Ein neues Format alleine lockt die Zuschauer nicht in Massen ins Stadion. Mitt 6.553 bzw. 6.524 liegt der Rundenschnitt in der laufenen Saison kaum über dem Durchschnitt der vergangenen. Dennoch gibt es gute Entwicklungen. In die Red Bull Arena kamen bei Salzburg gegen die Austria erneut über 10.000 Fans, exakt 734 mehr. Zwar sind der LASK und die Veilchen neben Sturm und Rapid die wohl noch am ehesten Fans anlockenden Klubs, angesichts eines 17/18er-Schnitts von 7.537 ist das eine klar positive Entwicklung in Wals-Siezenheim.
Eine weitere Verbesserung zeichnet sich in der Cashpoint Arena ab. Altach gegen Wacker Innsbruck lockte 5.845 Besucher an. Der Saisonschnitt 2017/18 bei den Vorarlbergern betrug in der sportlich letztlich enttäuschenden abgelaufenen Spielzeit 4.316, mit dem Westderby kamen zu den zwei Heimspielen im Schnitt mit 5.184 bislang deutlich mehr. Leicht nach oben zeigt auch die Kurve beim Überraschungsteams aus St. Pölten. SKN gegen Sturm Graz lockte 3.450 Gäste in die NV Arena, das ergibt einen Schnitt von 3.118 der zwei Spiele in der Landeshauptstadt. Das sind gut 400 Menschen mehr als letzte Saison. Vergessen werden sollte aber nicht, dass nur Aufsteiger Hartberg bislang weniger Fans begrüßen konnte.
2.812 Zuschauer kamen zum Duell des TSV Hartberg gegen den SV Mattersburg. Damit liegen die Steirer am letzten Platz der Teams, die bereits zwei Heimspiele hatten. Zugute halten kann und muss man, dass mit der Admira und dem SVM nicht unbedingt die Zuschauermagneten in den letzten zwei Runden zu Gast waren. In ganz anderen Dimensionen spielt der SK Rapid. Zum Heimspiel des SCR gegen den WAC kamen 14.800 Zuschauer. Das sind in Summe aber deutlich weniger als im Saisonschnitt 2017/18 (19.249) - allerdings auch mehr als 2.000 mehr als im März. Den negativen Höhepunkt vermeldet die BSFZ-Arena. Admira gegen LASK sollen nur 1.500 Fans geschaut haben. In der letzten Saison lagen die Zahlen bei dieser Paarung über 2.000.
Abfinden?
Eventuell muss man sich bei Klubs und auf der Geschäftsstelle der Bundesliga damit abfinden, dass es keinen kurzfristigen Effekt durch das neue Ligaformat gibt. Weiterhin gilt, dass es die kleinen Vereine sind, die für mehr Fans sorgen müssen. Rapid und Salzburg erfüllten den 10.000er-Schnitt. Die Zuschauermisere an einem "Dorfklub" wie Hartberg festzumachen, greift dabei sicherlich zu kurz. Anscheinend gibt es vor allem in Niederösterreich ein Problem damit, Fans anzulocken. Und im Profifußball sind der SKN und die Admira schon lange genug.