Wie viele Fans bringen die Aufsteiger in die Bundesliga mit? [Faktencheck]

Wacker Innsbruck, SC Wiener Neustadt, TSV Hartberg und die SV Ried - das sind die Aufstiegsaspiranten in die neue Zwölferliga. Die Tiroler sind schon so gut wie durch, ein bis zwei können noch folgen. Eine Frage ist: Wie viele Fans bringen sie in die neue Bundesliga mit?

Von Georg Sander

 

Zwei neue Bundesligisten wird es ab der kommenden Saison geben. Einer wird wohl der FC Wacker Innsbruck sein. Vorbehaltlich der Relegation wird zumindest einer aus dem Trio SC Wiener Neustadt, TSV Hartberg und SV Ried ebenfalls aufsteigen. Das größte Stadion hätte der beinahe-Fixaufsteiger Wacker Innsbruck. 16.000 Fans können Heimspiele der Landeshauptstädter besuchen. Gegenwärtig beträgt der Schnitt allerdings nur 2.987 Zuschauer pro Spiel (Anm.: alle Zuschauerzahlen: Weltfußball.at). Interessant: Trotz deutlicher Tabellenführung ist das ungefähr derselbe Schnitt wie in der letzten Saison, als man mit dem Aufstieg aber nichts zu tun hatte. Damit liegt man dennoch klar vor den meisten anderen Klubs.

 

Die meisten Fans kommen im Innviertel

Zuschauerkrösus ist derzeit die SV Ried. Die krisengebeutelten Innviertler können 3.329 Fans im Schnitt begrüßen. Die Rieder haben damit im Gegensatz zur Bundesligasaison 2016/17 mit 4.102-Fans im Schnitt nicht einmal 1.000 ZuseherInnen verloren - und das, obwohl die Gegner FAC statt Rapid oder Liefering statt Salzburg oder Hartberg statt Sturm heißen. Auch im Vergleich mit anderen Absteigern ist das gut. Als Wacker Innsbruck nach der Saison 2013/14 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste, verlor man knapp ein Drittel der Fans. Die Wikinger müssen nur einen Verlust von knapp unterhalb eines Fünftels hinnehmen. Ärger traf es übrigens Mattersburg. Die verloren fast 60 Prozent ihrer Fans, als sie 2013 (unverhofft) abstiegen. Sowohl Ried, als auch Wacker haben übrigens einen höheren Schnitt als die beiden letztplatzierten der Bundesliga. St. Pölten kommt auf 2.686 Fans, der WAC auf 2.756. Am wenigsten Fans begrüßt übrigens die Admira pro Spiel: nur 2.466.

 

Kleinere Brötchen in Hartberg und Wiener Neustadt

Deutlich weniger Fans als die genannten haben die anderen zwei Aufstiegsaspiranten. Der TSV Hartberg begrüßt Stand heute nur 1.197 Zuschauerinnen und Zuschauer. Wiener Neustadt mit 1.001 noch weniger. Im Gegensatz zu Ried und Innsbruck müssten beide zudem beim Stadion nachbessern. Der Gesamtschnitt der Sky Go Erste Liga beträgt derzeit übrigens 1.457. Das entspricht in etwa dem Vorjahresschnitt, liegt aber unterhalb des Schnitts der zehn Spielzeiten 2007/08 bis 2016/17 von 1.680.

 

Veränderung für die neue Bundesliga

Gegenwärtig liegt die Durchschnittskapazität der Bundesliga-Stadien bei über 18.000, was aber vor allem am großen Happel-Oval liegt, das die Austria gegenwärtig bespielt. Mit der neuen Generali-Arena würde die durchschnittliche Kapazität der Oberhaus-Arenen bei 14.822 liegen. Mit den Aufsteigern Ried und Innsbruck (ohne Absteiger) würde der Schnitt hier bei 14.296 liegen. Der eher unwahrscheinliche "Worst Case" für das Fassungsvermögen wäre ein Aufstieg von Hartberg, Wr. Neustadt und Ried. Alle haben kleinere Spielstätten als die NV-Arena. Die durchschnittliche Kapazität würde unter 14.000 fallen. Das Minimum mit den drei genannten statt Wacker und St. Pölten würde je nach tatsächlicher Größe bei rund 13.100 liegen. Die Stadionauslastung beträgt derzeit auch mit Generali-Arena neu statt Praterstadion nur knapp über 40 Prozent. Wie sich das neue System darauf auswirken wird, kann kaum vorhergesagt werden. Fix ist, dass die durchschnittliche Gesamtkapazität durch den quasi fixen Aufstieg Innsbrucks nicht in großem Ausmaß zurück gehen wird.

 

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