Ein Sieg muss her: Guter Startplatz für die UEFA Nations League in Gefahr
Die WM-Qualifikation ist ein weiter Ferne. Und dennoch haben diese Spiele finalen Charakter: Es geht um einen guten Startplatz für die UEFA Nations League. Ein Fakten-Check von Stephan Türtscher
Nach der enttäuschenden Niederlage im Auswärtsspiel gegen Wales ist der WM-Zug für Österreich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgefahren. Die nächste Möglichkeit an einem Großereignis teilnehmen zu können, wird die Europameisterschaft 2020 sein – und die Qualifikation hierfür hat bereits begonnen.
Wie kürzlich an dieser Stelle beschrieben, werden die Startplätze für die EURO 2020 nicht nur über die reguläre Qualifikation ausgespielt; über die UEFA Nations League werden noch die vier nach der Qualifikation verbleibenden Plätze vergeben. Eine Teilnahme an Division A kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit zumindest einer Qualifikation für das Playoff-Turnier um ein EM-Ticket gleichgesetzt werden, da die meisten Länder in dieser höchsten Division ihre Teilnahme an der EURO2020 über die reguläre Qualifikation fixieren werden.
Von Platz 13 auf 20
War vor dem Wales-Spiel Österreich noch auf Platz 13 der UEFA-Koeffizientenliste der Nationalmannschaften – und somit nur einen Platz hinter einem Startplatz für die höchste Division A – gelegen, rutschte man durch die eigene Niederlage und durch Siege direkter Konkurrenten um mittlerweile sieben Plätze auf Platz 20 ab. Das zeigt deutlich, wie instabil dieses Ranking, besonders in der Region, in der Österreich aktuell mitkämpft, derzeit ist. Erschwerend kommt noch hinzu, dass nahezu alle direkten Konkurrenten (bis auf Island mit einer Niederlage und Irland mit einem Remis – beide Teams kommen aber heute noch zum Einsatz) bereits einen Sieg in der aktuellen Doppelrunde der WM-Qualifikation einfahren konnten und somit an Österreich vorbeigezogen sind.
Wie geht es weiter?
Das unterstreicht die Aussage, dass jeder Punkt in der aktuellen WM-Qualifikation zählt – auch wenn eine Teilnahme an der WM-Endrunde in Russland nicht mehr geschafft werden wird. Eine weitere Niederlage wird die Teilnahme in Division A der UEFA Nations League unrealistisch machen, zu groß dürfte dann der Rückstand auf Platz 12 sein. Umgekehrt aber können heute mit einem Heimsieg gegen Georgien zumindest die Niederlande, Slowakei, Nordirland, Schweden und Bosnien und Herzegowina als direkte Konkurrenten, die ein Spiel mehr absolviert haben, überholt werden. Bei entsprechend günstigem Ausgang der restlichen Partien könnte man sogar wieder ganz in die Nähe der Top-12 vorrücken.
Island und Ukraine (im direkten Duell gegeneinander) und Wales (auswärts in Moldawien) sind diejenigen Konkurrenten, an denen man, im Falle einer Niederlage dieser Teams und eines eigenen Erfolges gegen Georgien, wieder vorbeiziehen könnte. Die erläuterte Dichte im Ranking der UEFA-Koeffizientenliste der Nationalmannschaften erlaubt für die restlichen drei Spiele aber keine Patzer mehr – zu groß ist die Anzahl der Mannschaften, die sich noch für die höchste Spielklasse der UEFA Nations League qualifizieren kann.
Drei Enspiele für die UEFA Nations League
Aus den erhofften vier Endspielen für die WM-Qualifikation wurden somit 3 Endspiele um die Teilnahme an der Division A der UEFA Nations League. Das erste Endspiel gegen Georgien wird zeigen, ob im Oktober zuhause gegen Serbien und auswärts gegen Moldawien zwei weitere Entscheidungsspiele folgen werden können.