Thomas Tebbich: „Es wird wieder einen deutlichen Abgang geben"

Sturm-Geschäftsführer Thomas Tebbich spricht im 90minuten.at-Interview über ein Minus im aktuellen Geschäftsjahr und ungenaue Berechnungen seines Vorgängers Gerhard Goldbrich. Von Michael Fiala

Vergangenes Jahr schrillten in Graz die Alarmglocken: Ein sattes Minus von 1,75 Mio. Euro bei einem Umsatz von 13,19 Mio. Euro musste der SK Sturm Graz für die Saison 2015/16 hinnehmen. Grund genug, um mit dem neuen Geschäftsführer Wirtschaft von Sturm Graz, Thomas Tebbich, über die aktuellen Finanzen zu sprechen. Er erklärt, warum es trotz der lukrativen Transfers ein Minus im aktuellen Jahr geben wird und dass die Grazer die Finanzpläne von Vorgänger Gerhard Goldbrich korrigieren mussten.

 

90minuten.at: Sturm Graz hat in der vergangenen Saison ein Minus von 1,75 Mio. Euro hinnehmen müssen. Zwei Drittel der aktuellen Saison sind jetzt absolviert. Was kann man über das Budget in der aktuellen Saison sagen?

Thomas Tebbich: Prinzipiell liegen wir bei den Einnahmen aufgrund des großen sportlichen Erfolgs in Punkto Ticketing und Merchandising klar über den Planungen der aktuellen Saison. Auf der anderen Seite haben wir mehr Punkte gemacht und müssen entsprechend mehr Prämien zahlen. Insgesamt gleicht sich das dann aus.

 

90minuten.at: Kann man schon abschätzen, ob es am Ende der Saison eine schwarze Null geben wird?

Tebbich: Es wird wieder einen deutlichen Abgang geben, der zwar niedriger sein wird als in der Saison zuvor, aber sich trotzdem nicht gegen null bewegen wird. Geplant war für die Saison 2016/17 wieder ein deutlicher wirtschaftlicher Abgang, aber aufgrund der im Jänner getätigten Spielertransfers wird man in dieser Saison ein deutlich positives Ergebnis erzielen.

Weiters haben wir die aktuellen Budgetberechnungen - Günter Kreissl und ich sind ja erst nach den Budgetplanungen für die aktuelle Saison zu Sturm gekommen – nachjustieren müssen, weil der Ausblick meines Vorgängers, den wir übernommen haben, nicht ganz korrekt war.

Thomas Tebbich

90minuten.at: Ein positives Ergebnis aber ein deutlicher Abgang. Können Sie das konkretisieren?

Tebbich: Wenn ich die Transfereinnahmen aus dem Winter voll in diese Saison hineinrechne, schaut das Jahr positiv aus, aber diese Transfers werden nicht zur Gänze in dieser Periode bezahlt. Zudem gibt es weitere Einsparungsmaßnahmen bei den Personalkosten, die sich auch erst zum Teil in der kommenden Saison auswirken werden. Weiters haben wir die aktuellen Budgetberechnungen - Günter Kreissl und ich sind ja erst nach den Budgetplanungen für die aktuelle Saison zu Sturm gekommen – nachjustieren müssen, weil der Ausblick (Anm. d. Redaktion: des Vorgängers Gerhard Goldbrich), den wir übernommen haben, nicht ganz korrekt war. 

 

90minuten.at: Am 15. März mussten die Lizenzunterlagen für die kommende Saison abgegeben werden. Wie wird das Budget für 2017/18 aussehen wird es konservativ geplant oder offensiv?

Tebbich: Das Budget wird sich um ca. 12,6 Mio Euro bewegen. Wir planen sehr realistisch, ohne nennenswerten Transferüberschuss und ohne eine Teilnahme an einem internationalen Qualifikationsspiel.

 

90minuten.at: Und bei den Sponsoren?

Tebbich: Hier planen wir aufgrund eines höheren Marktwerts von Sturm Graz mit einem leichten Plus für die Saison 2017/18.

 

90minuten.at: Welchen Zuschauerschnitt kalkulieren Sie für 2017/18?

Tebbich: Wir kalkulieren mit einem Zuschauerschnitt von über 8.500 Fans pro Spiel, was eine leichte Erhöhung zur diesjährigen Planung bedeutet. Aktuell liegen wir bei einem Schnitt von knapp unter 11.000 Fans pro Spiel.

 

Danke für das Interview!

 

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