Frauenfußball in Österreich und anderswo
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Frauenfußball in Österreich und anderswo

Fußball und Frauen, das ist in den Augen mancher Männer noch ein heikles Thema. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, kicken die Frauen unbeirrt weiter und haben sich längst echten Respekt verschafft. Längst ist eine Frau mit Stutzen und im Fußballdress kein Anblick mehr, der die Gemüter in dem Sinne erhitzt, dass man über Emanzipation weiter diskutieren müsste. Die Zeiten haben sich geändert und es steht jedem Mann und jeder Frau frei, Ballett zu tanzen oder eben Fußball zu spielen. Ja, sie spielen Fußball, die Frauen. Und wie!

Die Emanzipation hat gewonnen - Und die Fußballfans auch

Fußball wurde stets als "typisch männlich" betrachtet, ob nun aktiv oder passiv. Um es überspitzt zu formulieren: Das Klischee war einst so, dass der Mann seine Füße hochlegen konnte, um Fußball zu schauen. Das hatte er sich als hart arbeitender Alleinverdiener auch redlich verdient. Die Frau durfte zur Feier des Tages Häppchen und Erfrischungen reichen und hin und wieder eine naive Frage zum Thema Fußball stellen, wenn Halbzeit war. Für die heutige Lebensrealität erscheint das völlig absurd. Es ist normal, dass Pärchen gemeinsam ins Stadion gehen, dass der Mann sich sein Essen auch selber kochen kann, weil die Frau vielleicht gerade Spätschicht hat oder etwas ganz anderes, geschlechtsneutrales tut - vielleicht im Online Casino Schweiz Echtgeld investiert, um das Gemeinschaftskonto auszugleichen. Und auch ist es nicht mehr komisch, dass die kleine Tochter Fußball spielt. So schnell kann es gehen - es wurde hart für die Gleichberechtigung der Geschlechter gekämpft, mit sehr weitreichenden Folgen. Manche davon werden mit gemischten Gefühlen betrachtet, manche durchweg positiv. Und in Sachen Frauenfußball kann mit inzwischen wirklich sagen, dass die überwiegende Mehrheit es mehr als nur positiv findet. Die Fußball-Frauen sind klasse, das gestehen die meisten Männer heutzutage neidlos ein. Ist doch prima! Mehr Fußball, mehr Events, mehr Grund zum Jubeln und Mitfiebern!

Ein schwieriger Start

Die Engländerinnen legten den Grundstein für den Frauenfußball, indem sie in den Zeiten des Ersten Weltkriegs ihre Männer vertraten, die an die Front mussten. Sie übernahmen dabei nicht nur die Arbeit der abwesenden Männer, sondern auch deren Hobbys. Und oft war das Lieblingshobby auch damals schon Fußball. Somit vertrieben sich einige Frauen die knapp bemessene Freizeit auf den Fußballplätzen. Im Jahre 1921 entstand dann die erste Frauenliga. Ein Jahr zuvor, nämlich 1920, entdeckten auch Frauen in Deutschland den Fußballsport für sich und spielten in Frankfurt regelmäßig. In Deutschland wurde zunächst keine Frauenliga ins Leben gerufen. In Österreich wurde 1924 der Erste Wiener Damenfußballklub Diana gegründet, der allerdings nicht lange existierte. Alle fußballbegeisterten Frauen hatten mit dem selben Phänomen zu kämpfen: Sie wurden als "nicht geeignet" oder gar "unmoralisch" betitelt und von den Medien in ein schlechtes Licht gerückt. Den Mitgliedsvereinen des ÖFB wurde untersagt, Frauenteams auf ihren Plätzen spielen zu lassen, den Funktionären der Männerteams wurde verboten, sich bei weiblichen Spielern zu engagieren. Es herrschte Ablehnung und Boykott auf ganzer Linie.

Widerstand zwecklos: Der Frauenfußball setzt sich durch

1935 war das Jahr, in dem der Frauenfußball an sich einen großen Triumph feiern konnte: Die Damen Fußballunion, kurz DFU, wurde mit vielen Zweigvereinen gegründet und brachte Struktur in den Sport. Gleich ein Jahr später wurde auch schon die erste Frauen-Meisterschaft organisiert. Der DFC Austria (Damenfußballclub) konnte den Sieg einfahren und noch im Herbst 1936 das erste Auswärtsspiel gegen das Team Sparta in Brno bestreiten. Im Folgejahr verteidigten die österreichischen Damen ihren Titel erfolgreich. Es gab Bestrebungen, ein Frauennationalteam zu gründen, die aber vorerst an den politischen Problemen scheiterten. Noch immer spiegelte die Fußballwelt die patriarchalische Gesellschaft, die schlichtweg keine Frauen auf dem Fußballplatz ertragen wollte. Es war ein immerwährender Kampf vieler engagierter Frauen, der im März 1938 durch die Machtergreifung der Nazis mitten im Meisterschaftsjahr gestoppt wurde. Mit dem nahenden Zweiten Weltkrieg endete dieser Nebenkriegsschauplatz rund um den Fußball. Bis 1948 fanden praktisch keine Spiele mehr statt.

Das Wiedererwachen nach dem Zweiten Weltkrieg

Die ersten Bälle im Frauenfußball rollten 1948 wieder über die Plätze in Wien. Es dauerte noch bis 1957, bis es ein Spiel der Österreicherinnen im Ausland (Berlin) gab. Weitere zehn Jahre später lief der Meisterschaftsbetrieb wieder an, der allerdings nicht offiziell vom ÖFB anerkannt war. Der Wiener Fußballverband organisierte dann 1972 endlich wieder Frauenmeisterschaften, für die sechs Damenteams qualifiziert waren, darunter der KSV Ankerbrot, Union SC Landhaus, FS Elektra sowie die Frauenabteilung des FavAC. Letztere gewann die erste Saison. Ein Fußball-Cup startete 1972/73 und brachte weiteres Leben in den Frauenfußball-Sport. Seit 1982 richtet der ÖFB wieder die Damenmeisterschaften aus und wir können mit den 10 Teams der ÖFB Frauen-Bundesliga mitfiebern. Nach diesem steinigen Weg erscheint es uns inzwischen als selbstverständlich, die Frauen spielen zu sehen und sie anfeuern zu dürfen. Nicht nur in Österreich ist Frauenfußball nun akzeptiert, sondern in vielen weiteren Ländern. Unglaublich, wenn man sich den harten und langen Werdegang des Frauenfußballs vor Augen hält, der drei Kriege dauerte: Den Ersten, den Zweiten Weltkrieg und den Krieg für die Emanzipation im Sport.