
Borussia, Slavia, Sparta & Co. – interessante Fußball-Vereinsnamen und ihre Herkunft
Etliche Vereine fügten neben der Heimatstadt oder -Region sowie der obligatorischen Abkürzung für Fußballclub, Sportverein und dergleichen einen zusätzlichen Namen. Dieser hängt meistens mit dessen Heimat sowie deren Persönlichkeiten, den Wurzeln und der gesellschaftlichen Bedeutung zusammen. Nachfolgend gehen wir die bekanntesten dieser Zusatznamen im österreichischen und im internationalen Fußball für Sie durch.
Rapid
Der Zusatznamen Rapid leitet sich vom lateinischen Adjektiv „rapidus“, das auf Deutsch „reißend, schnell“ bedeutet, ab. Anders als in Österreich wird Rapid nahezu immer Rapid Wien genannt. Das liegt an der Tatsache, dass in Rumänien ein weiterer Traditionsklub namens Rapid Bukarest beheimatet ist. Dieser spielt nach einer zwischenzeitlichen Insolvenz in der zweiten Liga.
Austria
Heutzutage stellt Austria für viele die englische Bezeichnung für Österreich dar. Allerdings handelt es sich hierbei unter anderem auch für dessen latinisierten Namen. Und ebendiese lateinische Version kommt bei Austria Wien, Austria Klagenfurt und Austria Lustenau zur Anwendung.
Borussia, Preußen
Borussia ist ein weiteres Beispiel für einen latinisierten Namen. In diesem Fall handelt es sich um jenen von Preußen. Die Vereinsnamen Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und Tennis Borussia Berlin erinnern an die Tatsache, dass ihre Heimatstädte früher dem Königreich Preußen angehörten. Allerdings inspirierte die damalige Borussia-Brauerei die Gründer von Borussia Dortmund zu dessen Namen. Zudem entschieden sich jene von Preußen Münster für die deutsche Version des Namens des ehemaligen Königreichs.
Sparta
Sparta war neben Athen der mächtigste Stadtstaat im antiken Griechenland. Und das war kein Zufall, denn die Menschen zeichneten sich durch ihren Kampfgeist und den Mut aus. Neben dem tschechischen Vizemeister Sparta Prag, gegen das Rapid in der diesjährigen Champions-League-Qualifikation antrat, trägt etwa der niederländische Eredivisie-Club Sparta Rotterdam diesen Zusatznamen. Auch im Bereich der Onlinecasinos hat Sparta eine tiefere Bedeutung. Auf unterschiedlichen Plattformen lassen sich beispielsweise Casinos vergleichen und auf diese Art und Weise tiefere Einblicke in diesem Online-Spiel gewinnen.
Slavia, Slawia, Slavija und Slovan
Der zweite Großclub in der tschechischen Hauptstadt, Slavia Prag, wählte seinen Zusatznamen in Anlehnung an die slawischen Völker. Mit Slawia Sofia aus Bulgarien und Slawija-Masyr aus Belarus und Slavija Sarajevo aus Bosnien Herzegowina tragen ihn drei weitere Erstligisten. Außerdem hat Slovan dieselbe Bedeutung. Der tschechische Stammclub des ehemaligen Rapid-Tormanns Ladislav Maiers, Slovan Liberec, und der slowakische Meister Slovan Bratislava sind zwei prominente Beispiele.
Bohemians
Unmittelbar in der Nähe der Spielstätte von Slavia Prag befindet sich jene von Bohemians Prag 1905. Heute ist die Rapid-Legende Antonin Panenka der Präsident seines Stammclubs. Nachdem Prag nicht ausschließlich die Hauptstadt Tschechiens, sondern auch Böhmens ist, handelt es sich hier ebenfalls um einen logischen Zusatznamen. Allerdings teilt sich Bohemians Prag 1905 diesen Zusatznamen mit dem irischen Erstligisten Bohemians Dublin. Deren Gründer entschieden sich dafür, weil sie beim Fortgehen in den typischen Pubs „böhmische Gewohnheiten“ hatten.
Dynamo, Dinamo
Der deutsche Zweitligist Dynamo Dresden, der ukrainische Topverein Dynamo Kiew, der kroatische Meister Dinamo Zagreb, der russische Erstligist Dynamo Moskau und der georgische Meister Dinamo Tiflis sind lediglich einige der Beispiele für die äußerst vielen Clubs, die die Zusatznamen Dynamo und Dinamo tragen. Die Tatsache, dass diese vor allem in Osteuropa verbreitet sind, ist kein Zufall. Ihre Herkunftsgebiete waren Teil des Sowjets und Dynamos dessen Sportgesellschaften.
ZSKA, CSCA, CWKS
Darüber hinaus sind im osteuropäischen Fußball ZSKA, CWKS und CSCA verbreitet. Hierbei handelt sich um die Abkürzung für „Zentraler Sportclub der Armee“ in Russisch, Ukrainisch und Bulgarisch (ZSKA), CWKS (Polen) sowie Rumänisch und Moldauisch (CSCA). Daher sehen wir hier eine Mischung aus der klassischen Abkürzung und einem Zusatznamen.
Die prominentesten Beispiele sind ZSKA Moskau aus Russland sowie ZSKA Sofia aus Bulgarien. ZSKA Kiew heißt heute Arsenal Kiew.
Das heutige FCSB aus Rumänien wurde Mitte der 40er-Jahre als Abteilung des Militärvereins CSA Steaua Bukarest gegründet und trägt seit 2017 den aktuellen Namen. CWKS Legia Warschau ist weitgehend als Legia Warschau bekannt. Der Zusatzname Legia erinnert übrigens an die Tatsache, dass der polnische Meister von Angehörigen der polnischen Legionen gegründet wurde.
Real, Reial, Koninklijke, Royal
Vor allem in Spanien und Belgien erinnern die Zusatznamen vieler Clubs an die jeweilige Monarchie. Die spanischen Vereine mit der Zusatzbezeichnung Real oder „Reial“ genießen die Schirmherrschaft der spanischen Monarchie. In der spanischen LaLiga trifft das auf Real Madrid, Real Sociedad, Real Mallorca, Real Betis Sevilla und Reial CD Espanyol de Barcelona zu. Zudem gilt das für den honduranischen Verein Real España.
In Belgien darf sich ein Club, der seit mindestens 50 Jahren besteht, in seinem Namen auf die Monarchie hinweisen. Die Club Brügge Koninklijke Voetbalvereniging, die in den vergangenen Jahren einige Male gegen Red Bull Salzburg antrat, und ihr Stadtrivale, die Cercle Brugge Koninklijke Sportvereniging, sind zwei Beispiele. Weitere sind RSC Anderlecht, Royal Antwerpen und Royal Charleroi.